Donnerstag, 7. August 2008

Singelküche

Die Singelküche


„ Kunde ist König“, das hört man und sieht man überall, bei allen Werbungen an allen Plakaten, in allen Medien und besonders in Branche Verkauf. Jedenfalls behaupten es Viele, um immer mehr Kunden zu gewinnen, mehr zu verkaufen und um höhere Umsätze zu erreichen. Beim Baumarkt „Hornbach“. Habe ich aber das Gegenteil erlebt. Bei diesem Baumarkt habe ich wegen einer kleinen Bestellung viel Zeit verloren und viel Ärger be kommen. Die ganzen Werbungen gelten hier nicht. Hier heisst es „der Kunde kriegt Arsch tritt“.
Wenn ich jetzt meine ganze Erfahrungen mit dem Baumarkt in einem einzigen Wort zusammenfassen würde, fällt es mir nicht schwer. Ich finde das passende Ausdruck sofort: Hornbach ist „ Katastrophe“.
Am Mittwoch 02.07.08 Vormittag war ich beim Hornbach, auf der Friedrich Bergius Strasse in Wiesbaden und suchte eine kleine Küche. Ich zeigte einem Verkäufer eine passende Musterküche und bestelle sie gleich. Die Küche bestand aus drei Unterteilen und Hänge schränken. Der Verkäufer bezeichnete sie als „Singelküche“. Ich wollte wissen wie viel die Lieferung und Montage kosten würde. Der Verkäufer schätzte etwa 200.00 €.
So habe ich mich dafür entschieden. Ich sollte zuerst 47,19 € an der Kasse bezahlen, wegen der Aufmessung, dafür der Handwerker zu mir nach Hause kam und das Ort besichtigte.
Am nächsten Tag kam der Monteur zu mir. Ich zeigte ihm den Küchenraum und erklärte ihm was für eine Küche ich bestellt hatte, wie sie aussah und wie viele Teile sie hatte. Ich sagte auch, dass nach der Schätzung des Verkäufers die Montage etwa 200.00 € kosten würde.
Der Monteur lachte lustig, machte Grimasse und schüttelte den Kopf. „ ... Es ist aber keine Singelküche ...“, sagt er. „ ... Eine Singelküche hat keine Hängeschtänke, nur zwei Teile unten ...“. Sagte er weiter.
Ich war verblüfft. Wieso sagte jeder was anderes? Der Verkäufer bezeichnete sie als „Singelküche“, der Monteur aber nicht.
„ ... Ja, eine Singelküche kostet ca. 200.00 €, aber für so eine brauche ich mehr Zeit und die Montagearbeit kostet erheblich mehr ...“
Das war aber eine böse Überraschung. Ich hatte mir beraten lassen. Ich wollte wissen am Ende mit wie viel kosten ich rechnen sollte. Und sagte der Monteur jetzt anderes. Könnten die beiden sich vorher einigen?
- „ ... Können Sie vielleicht den Verkäufer im Hornbach anrufen und sich informieren?, sagte sich.
- „ ... Es interessiert mich überhaupt nicht, was der Verkäufer sagt. Warum soll ich ihn anrufen? Ich bin der Monteur und ich soll hier montieren und ich habe meine Preisliste .... Die wollen nur ihre Küche verkaufen. Ich arbeite nicht für Hornbach ...“, war seine Antwort.
- Er holte dann seine Preisliste raus und sagte: „ ... sehen Sie mal, bei mir kostet jede Arbeitsstunde 47,19 €. Für ihre Küche brauche ich ca. 6 Stunde, also 283,04 € ...“, am Ende stellte er mir eine Rechnung von 378,04 €.
- Später sagte er, „ ... Es würde natürlich weniger kosten, wenn ich schneller mit der Arbeit fertig bin ...“.
Ich protestierte dagegen. Die Küche selbst kostet 395.00 € und jetzt fast soviel für die Montage und Lieferung. Damit hatte ich aber nicht gerechnet. Ich war wütend und wollte seinen Vorschlag nicht annehmen. Der Monteur sagte jedoch, dass ich den Betrag von 47,19 €, den ich für Aufmessung bezahlt hatte, verlieren würde, wenn ich den Vorschlag nicht unterschrieb. In meiner Bedrängnis unterschrieb ich das Protokoll.
Das erste Mal, als ich im Baumarkt war und die Küche bestellte, sagte mir der Verkäufer, dass die Küche im Lager vorhanden war und sie würden mich in nächsten Tagen anrufen um den Vertrag zu unterschreiben.
Nach diesem Frist geschah nichts. Auch nach zwei Wochen bekam ich keinen Bescheid von Hornbach.
Am Di. 15.07. war ich wieder im Baumarkt. Und fragte, warum keine mich angerufen hat. Die Küche war da als ich bestellt hatte. Die Ausrede des Verkäufers war nicht überzeugend. Er war der Meinung, dass andere Mitarbeiter das tun sollten, Z.B. der Monteur. Er schaute in Computer nach, die Küche war tatsächlich vorhanden.
-„ ... Vielleicht ist die Küche inzwischen vergriffen und ist wieder bestellt worden ...“
-„ ... Ich kann es aber nicht begreifen, dass die Küche im Haus vorhanden ist und keine mich anruft ...“
Ich zeigte dann dem Verkäufer den Kostenvorschlag des Handwerkers und beschwerde mich, warum er mich falsch beraten hatte. Angesicht der Beratung hatte ich mit ca. 200.00 € für die Montage und Lieferung gerechnet und nicht ca. 400.00 €.
Der Verkäufer wunderte sich auch über den höhen Preis im Montageprotokoll.
Er rief den Monteur an, redete einen Weile mit ihm und stellte mir dann einen neuen Kostenvorschlag von 208,28 € aus.
Da die Küche vorhanden war. Sagte ich, dass ich die Küche gleich mitnehmen wollte, bevor sie wieder vergriffen wird.
Ich bezahle die Küche an der Kasse. Der Staplerfahrer bracht die Küche bis zur Ausgangtur. Die Verpackungen lud ich allein in mein Auto, ohne die Hilfe, die mir versprochen worden war.
Zwei Tage später am Do. 17.07. Um 8:00 kam der Handwerker zu mir.
Ich zeigte ihm den neuen Kostenvorschlag, den ich im Hornbach bekommen hatte. Er schaute sich die Küche an und behauptete, dass die Küche anders war als der Verkäufer ihm am Telefon erwähnt hatte. Wieder war er der Meinung, dass es keine Singelküche war. Wahrscheinlich wusste der Verkäufer nicht was Singelküche war.
Ich war fassungslos. Schon wieder widersprach der Handwerker den Verkäufer und hielt an sein eigenes Version fest. Und das Theater ging weiter.
-„ ... Ich brauche bestimmt mehr als vier Stunden ... der Verkäufer weißt nichts von der Arbeit ...“ sagte er.
-„ ... Bitte rufen Sie den Verkäufer an und reden Sie nochmal mit ihm ...“, bat ich ihn.
-„ ... Es interessiert mich nicht, was der Verkäufer meint ... warum soll ich ihn anrufen ... Entweder nehmen Sie meinem Kostenvorschlag an oder ich gehe sofort weg ...“ sagte er mit saurem Gesicht.

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Es ist erstaunlich, wie die Firmen ihre Kunden hin und her treiben. Sie führen Krieg gegen einander und zwar auf kosten der Kunden.
Ich fühlte mich betrogen. Ich fühlte mich wie ein Spielball zwischen dem Verkäufer und Handwerker. Die Kommunikation zwischen den beiden war Null. Der Monteur weigerte sich immer mit Hornbach zu telefonieren.
-„ ... Ich arbeite nicht für Hornbach ... Ich habe meine Preisliste ... Die in Hornbach wollen nur ihre Küche verkaufen ...“ sagte er wieder und wieder.
Er stellte eine neue Rechnung von 256,47 € aus:
-„ ... Hier, habe ich meinen neuen Vorschlag. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind gehe ich sofort weg ...“, sagte er und gab mir seine neue Rechnung.
Ich konnte das alles nicht glauben. So viel Streit, soviel Missverständnisse, soviel Verdruss. Was war eigentlich los bei Hornbach und ihren Mitarbeitern?
Wenn so eine kleine Küche soviel Ärger und Nerven kostet, wie funktioniert überhaupt der ganze Markt? ... Ich fand keine Erklärung. Ich dachte nur an tausende Kunden, die genauso enttäuscht und misshandelt werden. Ich fand nur eine Bezeichnung für diesen Markt: ... „Katastrophe“ ...


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-„ ... Wenn ich schneller fertig bin mit der Arbeit, würde es natürlich weniger kosten, aber es ist besser, dass Sie von Anfang an wissen wie teuer es sein könnte ...“, sagte er mir versöhnlich.
-„ ... Das soll der Verkäufer auch wissen. Er beratet die Kunden im Markt und er gibt die ersten Informationen und Beratungen ...“
Ich hatte keinen Lust mehr zu diskutieren und ich wollte endlich meine Küche haben:
-„ ... Ok, machen Sie ihre Arbeit ... aber das ist das letzte Mal ... ich werde nie mehr bei Hornbach einkaufen ...“. ich stimmte seine Rechnung zu und verließ die Wohnung.


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Um ca. 10:00 Uhr rief mich der Monteur an: „ ... Ich habe ein Problem ... Die beiden Unterschränke sind identisch ... Die, haben Ihnen falsche Teile geliefert. Der Spuleschrank fehlt. Am besten kommen Sie hierher ...“
Der Spaß mit der Küche hört nicht auf. Ärger nach dem Ärger. Ständig muss ich zwischen dem Monteur und dem Verkäufer hin und her. Wieder muss ich meine Arbeit unterbrechen und mich um die Küche kümmern. Der Handwerker und der Verkäufer kommen miteinander nicht klar. Was für eine schöne Arbeitsklima!
Wie konnte sie im Markt mir falsche Teile liefern? Kein hat die Teile kontrolliert? Die Leute im Lager, die Verkäufer, der Staplerfahrer?
Warum ruft der Monteur sofort mich an? Konnten diese Leute das Problem nicht unter sich lösen?
Ich kam schnell nach Hause und sah, dass ein Schrank falsch war.
-„ ... Ich werde sofort den Kaufvertrag kündigen ... Ich gebe die Küche zurück ... fertig ...“ sagte ich wütend und aufgebracht.
-„ ... Nein! ... Warten Sie ... ich kümmere mich darum ... ich gehe gleich zum Markt und wenn das Teil da ist bringe ich es mit ...“
-„ ... Machen Sie was Sie können ... ich muss aber weg ...“
Ich verließ die Wohnung und überließ ihm das weitere.


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Um ca. 15:00 Uhr teilte mir der Monteur mit, dass er das fehlende Teil abgeholt und einen großen Teil der Arbeit gemacht hat. Er könnte aber nicht die Küche fertig montieren, weil er andere Termine hatte. Er würde aber nächsten Tag alles fertig stellen.
-„ ... D. h. Habe ich heute noch keine Küche ...“
-„ ... Ich habe viel Zeit verloren und ich habe andere wichtige Termine. Aber morgen um 8:00 Uhr bin ich hier und mache die Arbeit zu Ende ... Was soll ich mit Schlüssel machen?“
-„ ... Nehmen Sie den Schlüssel mit ... morgen früh bin ich nicht zu Hause ...“



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Am Freitag 19.07. Um ca. 10:00 bekam ich den Anruf vom Monteur.
Die Küche war endlich fertig und ich sollte nach Hause gehen um die Rechnung zu zahlen. Diesmal 265.00 € hatte er gesagt.


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ZU Hause bezahlte ich dem Monteur den Rechnungsbetrag und freute mich, dass die Aufregung endlich zu Ende ist.
Auf einmal fiel mir auf, dass die Küche irgendwie nackt aussah. Bei genauer Betrachtung entdecke ich, dass die Leiste am Rande der Platte fehlte.
-„ ... Warum hat die Küche keine Leiste ... so läuft Wasser dahinter ...“
-„ ... Keine Leiste war dabei ... Sie können später selbst eine Leiste montieren, es ist nicht schwer ... oder passen Sie auf, dass kein Wasser dahinter läuft ... dann brauchen Sie keine Leiste ...“



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Der Handwerker verabschiedete sich und ging weg. Ich blieb eine Weile vor der Küche stehen und betrachtete die nackten Rande.
Was für eine tolle Beratung habe ich bei Hornbach erlebt ... Was für ein Service ...
Keine sagte mir, dass die Leiste extra bestellt werden soll.
Soll ich nochmal dahin fahren? Nein ... nicht mehr, heute nicht mehr.
Ich betrachtete nochmal meine neue Küche, wiederholte ein Paar mal leise bei mir:

................ Katastrophe ................


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Ich war am Samstag 19.07. Um 8:00 Uhr wieder bei Hornbach und ging diesmal direkt zu dem Marktleiter. Der Marktleiter wüsste darüber nichts. Der Monteur hatte gar nicht mit ihm gesprochen, obwohl er mir gesagt hat, dass er beim Marktleiter gewesen wäre und sich über die Misstände beschwert hätte.
Ich schilderte ihm meine Erlebnisse im Markt, dass die Beratung nicht in Ordnung wae, dass der Verkäufer und der Monteur ganz unterschiedliche Fassung von der Küche, Arbeitszeit und Montagekosten hatten, dass mir falsche Teile geliefert wurde, ... die Sülung nicht dicht war und in die Küche Wasser lief.
Zum ersten Mal war ich bei Hornbach in guten Händen. Der Marktleiter kümmerte sich tatsächlich um die Angelegenheit. Er bewirkte, dass der Monteur gleich zu mir kam, den Fehler beseitigte und die fehlende Leiste auf kosten der Firma montierte.

......... Nächstes Mal gehe ich gleich zum Marktleiter ..........

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