Dienstag, 13. Oktober 2009

++++++ ABSCHIED VON HERRSCHAFTEN ++++++

1.

-Dieser Koffer ist in Ordnung,lass es. Es wiegt nur 38 Kilos.
-wieso ist es in Ordnung, wenn das zulässige Gewicht 30 Kilos beträgt.
-Es ist halt so! Wenn im Flugticket 30 Kg steht ,dann darfes normalerweise bis 35 Kg
wiegen.Und in der Regel kann man auch ein bißchen handeln.Wenn man gute Gründe hat,Mimik einsetzt und überzeugend argumentiert, kann man sogar bis 40 Kg mitnehmen.
Und im Gluckfall sogar mehr. Je nachdem wie die anderen gelaunt sind und welche Möglichkeiten sich anbieten.Beim Hinflug wog mein Koffer 39 Kg und ich habe keinen Zuschlag bezahlt.
-Ich kann es nicht verstehen.Wenn das höchst zulässige Gewicht laut Ticket 30 Kg ist
dann ist es halt 30 Kg.Es ist Gesetz und keine Sache von Lust und Laune oder Handeln.
-Was im Ticket steht kannst du vergessen.Es mag sein,dass das zulässige Koffergewicht
laut Ticket 30 Kg ist,aber das heißt lange noch nicht,dass unser Koffer nicht ein wenig mehr wiegen darf.Die Fluggesellschaft soll einsehen,dass wir nicht jeden Tag fliegen und außerdem haben wir lediglich kleine Geschenke für unsere Verwandte gekauft und nichts anders.Sie sollen sich viel mehr freuen,dass wir während dieser
Wirtschaftskrise soviel eingekauft und ihre Wirtschaft angekurbelt haben.Wenn die Behörden nur etwa logisch denken könnten!
-Ich muss gestehen,dass du die Fähigkeit und Fertigkeit besitzt logisch zu denken und überzeugend zu argumentieren.Aber vergiss nicht wir sind hier in Deutschland und nicht irgendwo in Kabul oder Baghdad oder Tehran. Die Menschen hier haben andere Vorstellung von Gesetzen Regeln und Verordnungen und halten sich auch an den Vorschriften und dein Logik und deine Philosophie zählt hier leider nicht. Hier gelten die Gesetze,Grenzen und Einschränkungen für alle.auch für euch!
-Sei nicht so sturr,so engstirnig,so pessimistisch.Während meines Aufenthalts hier habe ich einigermaßen die Menschen in diesem Land kennengelernt.Diese sind überwiegend vernunftige Menschen,mit denen man gut reden kann.Diese sind meistens freundlich,hilfsbereit und gebildete Leute.Diese Menschen haben Arbeitsmoral und machen gute Arbeit .Diese sind zivilisierte Leute.Wir sind hier in guten Händen.Hier
brauchst du im Gegensatz zu unserem heiligen Land kein Schmiergeld für jede Kleinigkeit zu zahlen oder große Beziehungen und Verbindungen zu haben.Mach dir keine Gedanken und überlasse es mir.



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Sonntag, 20. September 2009

BUNDESTAGSWAHL

====== neue Wahlen alte Gedanken ======

mit der Demokratie kommt man nicht immer unbedingt gut zurecht,besonders wenn man
Autofahrer ist und erst recht wenn man in Wiesbaden wohnt,der Stadt der ewigen Bau-
stellen,alten Autofahrer und Autos ohne Fahrer. Und wenn man keine Zeit hat sich
über die Baustellen zu ärgern,kann man das über diese listigen Radarsäulen tun,
die immer neu in jeder Ecke aus dem Boden rausragen.Diese Radarsäulen gehören eben
zu den Nachteilen der Demokratie,deren Preis man zahlen muss wenn man in Wiesbaden
wohnt. Um die Demokratie genießen zu können und um ihre Unangenehmlichkeiten zu
minimieren braucht man eine Partei,die die Möglichkeiten kennt,gut redet und die
Talent besitzt alles billig zu kaufen und dann teuer zu vekaufen.Das macht das Leben
erheblich leichter.Das Problem hinsichtlich der Parteien und Wahlen ist die Dynamik
des Lebens.Da der Bürger heutzutage sehr beweglich und dynamisch ist,bewegen sich
seine Interessen in verschiedenen Richtungen und immer abhängig von der Tageszeit
oder Nachtzeit oder Jahreszeit.
Der Tag beginnt mit dem Tendenz nach rechts.Am frühen morgen,wo man noch nicht so
richtig wach ist und die Spüren der Alpträumen der letzten Nacht die Seele noch
nicht verlassen hat, da fühlt man sich wie der König der Löwen in eigenem Revier. Am
Frühstuckstisch ,unter der Wirkung der Duft des frischen Kaffees,versetzt man sich
in der Rolle der Hochklassigen und entscheidet sich für die bürgerlichen
Sitten,falls man genug Zeit hat zu frühstucken, sonst verblasst sich diese Interesse.
Man verzichtet dann auf das Frühstuck und beeilt sich zur Arbeit und was übrig
bleibt ist der Sehnsucht nach einem festen Platz am Tisch.Aber die schönen Plätzen
sind alle besetzt und es gibt keinen freien Stuhl mehr.
Während der ersten Arbeitsstünden bleibt man in der Regel parteilos und neutral.
Eigentlich fühlt man sich immer dann parteilos und neutral wenn man was besseres zu
tun hat,was sinnvolles tut oder glaubt was sinnvolles zu tun zu haben.Je mehr man
Spaß an der Arbeit findet desto weniger kommt er auf neue Ideen und gute oder
schlechte Gedanken. Also wäre die Wahlzeit auf die Vormittagsstünden befristet,
könnten alle Parteien einpacken und nach Hause fahren.
Das wäre dann aber keine Demokratie. Das nennt man "entspanntes Wahlverfahren"
und widerspricht dem Grundsatz der Liberalismus.
Nach der Mittagspause verstärkt sich der Wunsch nach ein bißchen Privatatmosphäre. In
diesem kürzem Period stimmt man jeder Privatisierung zu. Da wird man freiwillig
liberal und das angenehme Gefühl im Bauch druckt seinen Stempel auf das politische
Wille auf. Die Zeit nach der Mittagspause macht die Liberalen stark. Sie werden zu
Herkules des Wahlkampfes und schlagen alle Feinde und Freunde K.O. .
Nach der Arbeit kommt die Erleichterung. Man ist zufrieden,dass er den Tag geschafft
hat und der unangenehme Teil des Tages vorbei ist. Man freut sich auf den Feierabend
und die Freizeit und möchte komplett abschalten.Daher wird man "Grün". In dieser
Phase ist man etwa romantischer als sonst,findet viel Phantasie,interessiert sich
für Kunst, Meditation und Dynosauria und weiß nicht ob die Bundeswehr in Afghanistan
Krieg führt oder Urlaub macht. Diese sind alle die Nebenwirkungen der größen
Euphorie und ein anderer Nachteil der Demokratie.
In den frühen Abendstünden verliert man, vor so viel Aufregung, den Faden, findet
keine Orientierung und kann sich selbst nicht mehr kennen.Man möchte das tun,was
ernicht kann. Und das,das man kann macht man nicht.Es ist zwar gut gemeint,das
Resultat ist aber katastrophal. Je dunkler der tag wird ,heller und deutlicher merkt
man, dass der Tag und damit die Zeit vorbei ist. Man wird sich bewußt die Chancen
verpasst zu haben. Man wird hysterisch und will alles nachhollen und sucht nach
Mitteln und Stützpunkten um sich zu helfen. Alkohol kann wie immer ermuntern.aber es
bleibt in Grenzen. Ein großes Mundwerk ist das Wirksamste. Am besten soll man große
Wörter sprechen.Man kann auch bei allen Heiligen schwören und ein klein bißchen auch
lügen.Nach diesen Schritten hat man gute Aussichten sich hochzuarbeiten,
vorausgesetzt die Abweicher das Spiel nicht verderben.
Endlich kommt der Tag der Abrechnung und die Stunde der Entscheidung, wo man seine
Stimme abgeben soll. Nach langem hin und her steht man aber noch immer ratlos da und
weiß nicht wen er wählen soll.Nun muss man wählen gehen.Aber diejenigen, die man
kennt sind die ,die man nicht wählen will.Also geht man nichwählen.Doch nichtwählen
gehen ist jedenfalls besser als nicht wählen gehen.
Man darf nicht auf dieses Grungrecht verzichten. Ein politikfreies Leben gibt es
leider nicht. Auch wenn wir meinen mit Politik nichts zu tun zu haben,hat aber
Politik viel mit uns zu tun.Auch wenn wir von vielen oder allen Politikern oder
Parteien enttäuscht sind,können wir denen alle eine Rechnung verpassen. Nicht wählen
wäre falsch. Im Notfall kann man nichtwählen gehen.


---------------- ENDE ----------------

Montag, 24. August 2009

Teil 2

Wir werden in Moers bei B. untergebracht, die stolze Muti von unserem Bräutigam K.
Die Italiener sind vor uns angekommen, auch die Eltern der Braut sind hier
beherbergt. Das Haus B. wird zum unseren ersten Hochburg in Moers. Hier wird die
wichtigen Entscheidungen getroffen und wichtige Befehle erteilt. Nach einer kurze Begrüßung und Bekanntmachung mache ich mir ein Bild von der Räumlichkeit und Lage des Hauses. Das Haus ist geräumig und bietet viel Platz. Es erinnert an Elternhaus im Iran. Nur im Iran ist die Küche viermal so groß und das Arbeitszimmer und die Bibliothek fünf mals so klein. Während ich die Räumlichkeit den Schnitt des Hauses in Visier nehme fällt mir als erstes ein, dass man hier gut Verstecken spielen kann. Insbesondere kann man hier die Weihnachtsgeschenke gut verstecken ohne zu befürchten, dass jemand sie entdecken würde, aber man läuft die Gefahr die versteckten Geschenke selber nicht mehr finden zu können.
Als nächstes versuche ich meine Gastgeberin zu analysieren. Die Lady in red hat alle Gründe Happy zu sein. Sie ist ein besonders guter Organisator, ein scharfsinniger Beobachter und ich kann mir gut vorstellen, dass auch sie sich gerade damit beschäftigt mich zu analysieren. Aber sie hat alle Hände voll und mit sovielen Gästen kann sie sich nicht auf mich konzentrieren. Ich bin in Vorteil.
Es gefällt mir, dass sie so meisterhaft alles im Griff hat. Sie gehört zu den solchen Frauen, die jeder Situation gewachsen sind und von denen man viel lernen kann, vor allem aber ist sie schlau, da ist Vorsicht geboten.
Ich bin mit meier Analyse noch nicht fertig, da merkte ich, dass P. und B. sich schon angefreundet haben und streiten sich wie alte Kumpels.

Der Tag beginnt mit den Schritten Bs. Sie ist immer die erste, die aufsteht und sich sehen lässt. Und als ich sie anschaue, wie sie sich Richtung Küche bewegt, weiß ich, dass der Tag beginnt. Erst dann wage ich mich zu bewegen, aufstehen, und auch ein bisschen laut werden. „ Guten Morgen B ! ,gut geschlafen?“ um zu zeigen, dass ich auch wach bin. Und mehr fällt mir nicht ein. Sie grüßt mich zurück, so nett und so fröhlich mit einem Lächeln, dass seit ich sie gesehen habe an ihrem Gesicht haftet. Ich bleibe sitzen und beobachte sie, während sie sich auf die Arbeit macht. Mit Pedanterie und Spinneneifer räumt sie die Küche auf. Sie nimmt die Tellern und die Tassen und steckt sie in die Spülmaschine, macht alles sauber, holt neue Tablette und stellt neue Tassen und Tellern darauf, Kocht Tee und setzt Kaffe auf und stellt die Kannen mit heißen Getränken auf den Tisch. Wicht alle Flächen nochmal ab, obwohl überall schon sauber ist.
„ kann ich irgendwie helfen?“ frage ich nach dem sie alles erledigt hat und nichts mehr zu tun gibt als zu frühstucken.

B. hat ein Geheimnis . Als ich den Raum betrat hatte ich ein seltsames Gefühl. Ich fühlte mich von einer unbekannten Kraft angezogen, und ich ließ mich widerstandslos in ihren Bann schlagen, ich wurde aufgeregt und verwirrt, aber es tat mir furchtbar gut. Ich wurde unruhig. Ich fand keine Ruhe bis ich endlich die Quelle dieser Kraft entdeckte. Ich bemerkte auf einmal eine Zauberplatte an einer Ecke, vorsorglich bedeckt und behütet. Die Platte war zwar bedeckt aber ich konnte sehen, dass sie mir so liebvoll zulächelte. Ich wusste, dass es meine Nähe suchte und es wusste, dass ich seine. Das Geheimnis war jedoch heilig. Und eine noch heiligere Aufseherin passte auf sie auf. Mein erster Versuch daranzukommen misslang. Die von Göttern Beauftragte ließ mich wissen, die Zeit dazu noch nicht reif sei. Sie wollte das Geheimnis noch lange nicht preisgeben. Sie wüsste selbe nicht genau was es war und brannte zwar danach es zu erfahren. Ich merkte, dass sie mich nicht verletzen wollte aber sie folgte nur den Befehl Gottes und verlangte von mir das ,was ich schon nicht hatte: Geduld.
Sie verbat es mich streng irgendetwas zu unternehmen und forderte auf, dass ich mich zurück halten sollte.
Ich begriff wie die Sache ernst war aber jemand in mir wollte davon nichts wissen.
- „Keine darf es anfassen.“ Wiederholte sie mehrmals.
- „Was macht man damit? … wozu sollte es gut sein?“
- „… das erfahren Sie später! Warten Sie bis Morgen, dann erfahren Sie es.“
- „.. ich bin nur neugierig, nichts mehr.“
- „Kommen Sie auf den Tisch… Tee ist fertig… was kann ich dir anbieten?“
Ich guckte erwartungsvoll in die verbotene Richtung und wies auf die Platte hin.
- Ich habe gedacht,… vielleicht können wir herausfinden was unter der Decke versteckt ist.
- „Tut mir leid junger Man. Nur nicht das.“

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N. und K. geben sich das JA Wort. Ich kenne kein einfacheres und schöneres Wort. Das Ja Wort sagt alles. Das ist der Ausdruck, dessen was man nicht mit Worten oder Sätzen ausdrucken kann. Ja ich bleibe bei dir in guten wie in schlechten Zeiten. Ja ich bin immer für dich da. Ich stehe auf deine Seite auch wenn es dir beschießen geht .Ich halte fest deine Hand und lasse dich nicht fallen, wenn es dir mal nicht gut geht. Ja ich will mit dir durch dick und dünn gehen auch dann, wenn kein einziges Haar auf deinen Kopf wächst. Ja ich will mit dir zusammen sein auch in Falle einer dramatischen Gewichtszunahme. Ja ich will einfach mit dir weinen und lachen und auch verrückte Sachen machen. Das Ja bezeichnet eine Wille und wo eine Wille ist auch ein Weg.


Im Standesamt am Burgplatz geben sie sich schließlich das Ja Wort und ihre Ehe wird registriert. Als die beiden ihre Ja Wort ausgesprochen haben, wiederholte ich bei mir stumm „ JA“. Ich gebe euch auch mein JA Wort, meine Zustimmung und meine Begeisterung, „JA“ zu dem Leben, das zu euch gehört. „JA“ zu der Zukunft, die auf euch wartet. Und ich wünsche Euch ein langes gelungenes Zusammenleben. Ich wünsche euch was ihr euch wünscht. Ich wünsche Euch einfach die Besten. Und ich wünsche allen jungen Menschen eine bunte Welt voller Schönheit, insbesondere wünsche ich den jungen Menschen in meiner Heimat, die momentan so mutig für ihre Grundrechte kämpfen, die auf die Straßen kommen und unter großen Gefahren demonstrieren, eine bessere Zukunft.
Eine Zukunft ohne Gewalt, ohne Repression und ohne Unterdrückung. Eine Zukunft, die sie wirklich verdienen, eine Zukunft in Frieden und Freiheit. Ich wünsche allen Menschen eine heile Welt, eine Welt, in der es niemanden gibt, der die andren auf die Straße verprügelt und erschießt, eine Welt ohne Gefängnis und ohne Folter. Ich wünsche mir kein Paradies und keine Engel, ich wünsche mir eine Erde voller Menschen, die an sich glauben und nicht an Götter.
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Es gab einmal einen kleinen Jungen.
Der Junge und seine Mutter saßen nebeneinender und unterhalten sich. Der Junge war äußerst neugierig, wollte alles wissen und stellte seiner Mutter immer wieder neue Fragen. Der Junge hieß K. und die Mutter B.
Dann frage der Sohn seine Mutter, sag mal Mami, was ist eigentlich Glück?
Die Mutter war nun bisschen überfordert, holte tief Luft, fuhr sich durch die haare
- Man ist glücklich, wenn man ein großes Herz hat, ein Herz voller Liebe, wenn man gute Freunde hat, die sich gegenseitig Freude spenden. Man darf sich glücklich wissen, wenn man von einem Lächeln erwärmt wird… so einfach ist es meine Liener
*******
Jahre später, als das kleine Kind ein junger Man war fragte ihn seine N.: sag mal K., was ist überhaupt das Glück??
K. wusste schon die Antwort, zögerte keine Sekunde.
- Gib mir deine Hand, und ich bin glücklich … so einfach ist es meine Liebe.

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ENDE

Dienstag, 28. Juli 2009

**** Aus meinem Tagebuch ****

******** 3 Tage in Moers ********


Teil 1

Das Abenteuer fängt an. Das Schicksal führt mich nach Moers. Vor der Reise nehme ich die Landkarte in die Hand und finde einen kleinen Punkt versteckt zwischen vielen anderen Punkten, ich mache ihn dick, fahre ein paar mal mit Bleistift darüber und zeichne ein Kreuz daneben. Es sieht nicht so kompliziert aus. Man nimmt die A3 nach Köln, nach Düsseldorf auf A40 Richtung West und nach einer kurzen Fahrt auf A40 ist man fast da, fast.
Ich nehme zwei Anzüge mit. Der eine passt genau. Der zweite ist ein Nr. großer, sicherheitshalber. Letztes Mal, wo ich auf einer Hochzeit war, nahm ich zu und konnte meinen Anzug nur schwer tragen. Nicht, dass ich zu viel gegessen hatte, ich nahm damals vor Freude zu und konnte schon ahnen, dass diesmal in diesem kleinem Punkt auf der Landkarte, der nicht mehr so klein war, die Zunahme grösser sein würde.
Ich hatte alles eingepackt und in den Kofferraum gebracht, war bereit mit meinen 3 Mitfahrern aufzubrechen als das Telefon in der letzten Sekunde klingelte und die Stimme aus dem anderen Ende der Leitung befahl mich vor der Fahrt einige Kleinigkeiten zu erledigen. Ich sollte in die Stadt fahren. Die Köchin brauchte spezielle Gewürze, vier verschiedene Soßen, drei Packungen von Zutaten, die ich nicht kannte, zwei Gemüsewurzeln, die nur im Süd Indien wachsen und eine Wildpflanze, die nur in dem Gebirge von Kazeroun zu finden sind. Und es versteht sich, dass alles vom Feinsten sein sollte, sonst wäre die Köchin sauer und würde es unangenehm für mich. Ab diesem ersten Telefonat überlegte ich eine Weile, ob es nicht vernünftiger wäre auf diese Reise zu verzichten. Ich hatte noch keinen Entschluss gefasst, da klingelte es wieder. Es folgten die nächsten Bestellungen und die nächsten Befehle. Diesmal sollte ich nach Frankfurt fahren, in ein persisches Restaurant und von dort einen Gasherd und einen Topf holen. Es wurde mir gesagt der Herd sei quadratisch von 50 cm und der Topf habe einen Durchmesser von ebenso 50 cm. Nach den Erledigungen führe ich nach Frankfurt um die bestellten Geräte abzuholen. Ich wusste nicht, dass 50 cm wirklich 50 cm ist. Ich hatte gedacht, dass 50 cm konnte höchstens 30 cm sein! So dass der Topf im Auto reinpassen konnte. Aber 50 cm war diesmal genau 50 cm. Wieder bekam ich Lust nach Wiesbaden zurück zu fahren. Am Ende fand das Präsidium in Moers ein Kompromiss. Die Mannschaft in Moers gab sich zufrieden, dass wir nur den Topf mit bringen würden. Das war eine Erleichterung und wir empfanden es immerhin als einen Sieg für unsere Mannschaft, obwohl keiner Ehrenhafte. Die iranische Küche schmeckt gut und hat logischerweise ihren Preis. Ob die Preise überhaupt stimmen ist eine andere Frage.


*********

- Sie fahren die Ausfahrt „Moers“ raus, dann fahren Sie Richtung Krefeld, nach ca. 2 Km sind Sie in Moers ….
- Moment mal … wir wollen nach Moers … und wenn wir Richtung Krefeld fahren kommen wir in Moers an … sollen wir nicht einfach geradeaus nach Moers fahren?
- Das ist der Punkt. Man soll nicht immer geradeaus schauen. Es gibt auch rechts, links, oben und unten. Es gibt viele Richtungen im Leben.
Es war aber zu spät, wir waren Richtung Moren gefahren und waren schon mitten in der Stadt.
Vorhin hatte ich mit dem Fahrer heftig diskutiert und wir waren so gefahren wie ich gesagt hatte.
Es war leider falsch, und wir irrten wie eine herrenlose Seele durch die wenigen Straßen von Moers. Der Fahrer war so wütend, dass er mich hätte rauswerfen können. Er schaute mich skeptisch an:
- Und was haben die gesagt? Bist du jetzt schlauer?
- Weiß ich nicht. Die haben nur gesagt, dass es im Leben viele Richtungen gibt.

Ich rief nochmal an und verlangte diesmal einen kompetenten Verkehrsberater. Die Expertin am Telefon fragte zuerst, wo wir uns befanden, überlegte eine Weile und legte los.
- Fahren Sie einfach geradeaus, nach ca. 2 Km erreichen Sie eine Kreuzung. Auf der rechten Seite sehen Sie ein altes Gebäude. Es sieht wie eine Kaserne aus aber es ist eine Schule.
- Es war zwar eine Kaserne und wurde im letzten Jahrhundert von den Niederländern gebaut.
Eines Tages wurde das Gebäude in Brand gesetzt und zum größten Teil zerstört. Lange Zeit stand es leer. Jahrzehnte später wurde es renoviert und in ein Hotel umgebaut, nach einer Wirtschaftkrise machte der Betreiber pleite und verkaufte es an die Stadt.
Die Stadt baute das Gebäude aus und modernisierte es. Nach den Modernisierungsmassnahmen …
„Danke schön, ich weiß jetzt Bescheid.“ Sagte ich und schaltete das Handy aus.
Der Fahrer merkte, dass ich unschlüssig war, wollte nicht mehr von mir und den Herrschaften in Moers hören. Er rief nach Wiesbaden an und liess sich über Internet lotsen. Nach einigen Minuten fand ich die Orientierung auf der Landkarte und wollte ihm den Weg zeigen. Es nutzte aber nichts. Der Fahrer gab mir eine Minute Waffenruhe bevor er wieder zum Angriff überging. Wenn er aufgebracht ist kannn man nicht mit ihm diskutieren, und wenn er nicht aufgebracht ist auch. Er ist der einzige, gegen den ich mich niemals durchsetzen kann. Am Ende gewann die neue Technologie und ich musste mich geschlagen geben und blieb stumm um den Frieden aufrechtzuerhalten.

Die Fahrt nach Moers war eine Expedition. Ich sah einige meine Verwandte zum ersten Mal.
Vielen von anderen begegnete ich nach einer langen Zeit und ich zitterte als mir bewusst wurde wie schnell die Zeit dahin fliegt. Ich machte während dieser Zeit große Entdeckungen. Am erfreulichsten entdeckte ich A wieder. und A. Es war eine unendliche Vergnügung die heranwachsende so fröhlich tanzen und spielen anzuschauen. Und ich war es zufrieden Teil dieser fröhlichen Gemeinschaft zu sein und mich glücklich zu wissen. Ich entdeckte neue Freunde und gewann neue Verwandte und vielleicht würde es mir eines Tages gelingen mich selbst zu entdecken.


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Montag, 1. Juni 2009

******** Europawahl 2009 ********

Europa, Europa! … ein Pilgerziel irgendwo in Straßburg oder Brüssel. Ein Trauminsel, so komisch nah und so traurig fern. Eine verbotene Stadt, so geheimnisvoll und so fremd, dass sie gar nicht so nah sein darf wie Straßburg oder Brüssel.
Europa, Europa! Wo bist du? Wer weiß schon wo du bist. Vielleicht irgendwo am Südpol oder Nordpol, oder an einer fernen Ecke im Indischen Ozean, Sansibar oder so!
Ich weiß nicht wo du bist Europa! Und wo du liegst. Aber ich habe gute Gründe an der Europawahl Teil zu nehmen. Alle Güte kommt von Europa. Die Straßen von Wiesbaden sind alle von Europa, die Schulen und Volkshochschulen, die Schwimmbäder und das Wasser im Rhein, die Caritas und der Wein in meinem Glas. Europa hat viel mit seinen Bürgern zu tun, auch wenn einige wenige hundert Millionen Europäer irrtümlich nicht mit ihm zu tun zu haben möchten. Es gibt jedoch genug Gründe an der Europawahl teilzunehmen.
Erstens, Europa liegt in Straßburg. Und Straßburg ist nicht nur irgendein Burg, Straßburg ist ein Hochburg. Da sitzen die genialen Köpfe. Da wird die wichtigsten Entscheidungen getroffen, was man machen oder lieber lassen, was man denken oder lieber nicht denken muss.
Da werden die Grenzwerte gesetzt, und die Grenze des Lebens in Europa.
Europa, Europa! … der Kontinent der grenzenlosen Gerechtigkeit, grenzenlosen Sicherheit, grenzenlosen Freiheit. Und in Straßburg werden immer neue Grenzwerte gesetzt.
Europa, Europa! Der Kontinent der Geduld, Toleranz, des Friedens und glücklichen Zusammenlebens. Der einzige Kontinent, in dem sich die Deutschen und Franzosen seit 60 Jahren tolerieren.
Europa, Europa! der Kontinent der Gleichberechtigung, der Menschenrechte. Der Kontinent, in dem auch die Würde der Schweine unantastbar ist. Die Wiege des Rechts, der Demokratie und Freiheit. Und Freiheit und Demokratie wird auch in Afghanistan verteidigt.
Europa, Europa! der Kontinent der Vielfalt, Bier und Bratwurst oder Rindwurst: ‚ Deine Entscheidung’.
Zweitens, Brüssel ist Europa. Brüssel ist der zweite Grund. Falls Straßburg nicht genug überzeugend wirkt, soll Brüssel das tun. Während in Straßburg Grenzwerte für Dimensionen von Döner Kebab festgelegt wird, wird in Brüssel die Grenze Europas erweitert. Eigentlich kennt Europa keine Grenze. Mit einer raschen Dynamik dehnt es sich aus. Man muss nur europareif sein und eins mal eins des ‚ Maastrichter Vertrag’ erfüllen. Europa nimmt alle auf, alle, die sich an den Normen von Döner Kebab halten. Vom Norden bis Süden, vom Osten bis Westen ist alles Europa, einschließlich Burkina Faso.
Schade, dass die Irländer noch nicht europareif sind und ebenso die Franzosen, und die Niederländer auch. Manchmal weiß Europa selbst nicht wo Europa liegt. Gehört die Türkei zu Europa oder sind die Türken wie Franzosen, Niederländer und Irländer noch nicht europatauglich. Angeblich hat die Türkei die Anförderungen des ‚ Genormte- Döner’ noch nicht erfüllt.
Und wer weiß, vielleicht eines Tages würde auch Sansibar ein Mitglied der europäischen Union sein. Dann ist man auch in Indischen Ozean zu Hause. Darum gehe ich wählen.
Drittens, ich gehe wählen, weil es Sansibar gibt. Sansibar oder der letzte Grund.


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Donnerstag, 8. Januar 2009

Neues Jahr

Es ist wieder weg, das alte Jahr, in dem ich vieles vorgenommen hatte. Es war gar nicht so alt, könnte sich eigentlich noch eine schöne weile aufhalten.
Aber es ist jetzt weg. Es ist weggegangen ohne sich zu verabschieden. Und ich stehe wieder unschlüssig mit all meinen Vorsätzen und Plänen, die ich mir versprochen hatte und keine davon verwirklichen könnte. Ich hatte eine lange Zeit meine Beschlüsse vergessen. Sie waren einfach verloren gegangen. In Chaos meines Lebens waren sie verschwunden. Ich war gerade dabei alles nachzuholen. Ich war auf der Suche, die verlorenen zu finden und neu zu ordnen. Als ich mein Jahresprogremm endlich fand, war das Jahr nicht mehr da. Es ging so überraschend wie es angekommen war. Es kam unangemeldet, zu früh und unerwartet. Ich hatte keine Lust auf neues Jahr. Ich hätte gerne das alte noch bei mir beibehalten können. Mit dem Alten war ich noch nicht fertig. Ich hatte noch Rechnungen offen, die ausgeglichen werden sollen. Diese stecken vergeblich in meiner Tasche. Genauso wie die von den letzten Jahren und Jahren davor. Das Jahr kam plötzlich und war wie immer kalt, machte sich lustig und wusste von nichts Bescheid. Als es wegging war es noch kälter. Und wenn ich an dieses verlorene Jahr nach denke, kann ich leicht erfrieren.
Das alte Jahr war ein halbes Jahr. Die Hälfte von diesem Halbjahr hatte kein Zeitgefühl, stand außerhalb meinem Rahmen und ich könnte damit nicht anfangen. Sie zeigte sich nicht und blieb hinter der anderen Hälfte versteckt. So hatte ich nur Vierteljahr zu Verfügung.
Und doch war ich damit gut bedient. Ich brauche nicht viel Zeit. Ich habe immer die Befürchtung mich in die Zeit verlieren zu müssen. Ich komme mit ihr nicht so gut zu recht, ich bleibe oft im Rückstand und werde dafür bestraft. Ich habe das Gefühl, dass jemand in mir vom neuen Jahr weg läuft und versucht vor allen und alles zu fliehen. Aber ich weiß nicht wohin und so bleibe ich immer in der Zeit hin. Und ich glaube nicht an die Relativität der Zeit. Sie ist gar nicht relativ. Sie ist absolut und ich glaube ehe an die Autorität der Zeit. Sie ist fürchterlich absolut. Sie nimmt alles ins Anspruch. Nimmt mir meinen Platz weg und drückt mich an die Wand. Sie ist gierig, will alles haben und oft weiß selbst nicht was sie alles will. Sie ist launisch, einmal kalt und einmal warm, heute hell und morgen dunkel, mal bunt und mal farblos, mal so mal so. Ein Kompromiss kennt sie nicht. Ihre Willen wird durchgesetzt und ihre Wörter gelten wie die einzige und vollkommene Wahrheit. Sie hat immer Recht und macht ihre Rechte geltend.
Sie besetzt jeden und keiner kann sie im Besitz nehmen. Und ich hasse die Zeit, weil ich ihr so machtlos ausgelietert bin .... Ich hatte ein Vierteljahr Zeit um ein ganzes Jahr älter zu werden.


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Das vergangene Jahr war nichts anders als seine Vorgänger. Mit ihm wiederholten sich die Hoffnungen der letzten Jahren, die wieder Mal scheitern sollen. Sie werden mit jedem neuen Jahr neu geboren um kurz darauf wieder zu sterben. Bis wir endlich lernen unsere Hoffnungen aufzugeben. Wenn wir überhaupt noch etwas lernen können. So lange wir auf eine bessere Welt hoffen, wird alles schlimmer.
Das alte Jahr war auch ein Jahr voller Korruption, Skandal, Lüge und Verbrechen. Wieder wurde der Welt das Brot geklaut und als dann nichts mehr zu klauen gab, herrschte eine Krise. Und die hungrige Welt sollte sich zusammenbeißen damit sich die Götter nicht schämen sollen. Und die Grunderfahrung, dass sich die Zeit nicht relativieren lässt, wurde nochmal bestätigt! Aber die große Philosophen wollen davon nichts wissen.
Und es wurde wieder Kinder geboren und Kinder ermordet. Weil einfach dazu gehört, dass Frauen Kinder auf die Welt bringen sollen, damit die Kinderhilfswerke weiter helfen können. Und es wurden Kinder ermordet oder eingesperrt oder verwahrlost, weil sie manchmal frech sind und falsche Töne raus geben und falsche Töne sind streng verboten.
Und es wurde geheiratet und geschieden, gekämpft, gewonnen und verloren.
Es war von alles etwas darin und doch war es leer. Es war leer wie der Himmel über mir, der sich immer weiter von mir entfernt und kleiner und kleiner wird. Darin sieht man nichts. Eine unendliche Leere, ohne Aussicht, ohne Prespektiv und kann kein Leben spenden. Und als ich meinen Blick vom Himmel auf die Erde wandelte, fuhr gerade ein Bus die Haltestelle an und ich musste mich beeilen wie viele andere. Und ich wusste, dass einen Grund zum Leben gibt es dennoch.